Zu der Veranstaltung luden die Arbeitsstelle Weltkirche des Bistums Regensburg, Misereor, die KEB im Landkreis Dingolfing-Landau und die Pfarrei Sankt Jakob Frontenhausen mit dem Pfarrgemeinderats-Arbeitskreis „Mission-Entwicklung-Frieden“ gemeinsam ein. Zu Beginn des „FEIERabends“ waren die Teilnehmenden zu einem Abendessen eingeladen, das von den Frontenhausener Eine-Welt-Bauftragten zubereitet worden war.
Der Abend sollte nicht nur der Information durch Misereor dienen, sondern auch den Kontakt der, in der „Eine-Welt-Arbeit“ Engagierten untereinander fördern. Raphael Thalhammer vom Hilfswerkes Misereor informierte an diesem Abend zum Jahres-Thema „Menschenwürdig leben – Kindern Zukunft geben!“, das Motto der Misereor-Fastenaktion 2012.
Der Leiter der Arbeitsstelle Weltkirche der Diözese Regensburg, Hagen Horoba, begrüßte die Anwesenden, darunter der Bildungsreferent der KEB, Wolfgang Stöckl, Dekan Johann Ammer und Pfarrer Thomas Diermeier.
Raphael Thalhammer machte an verschiedenen Projektbeispielen deutlich, wie gezielte Maßnahmen Kindern und Jugendlichen menschenwürdige Zukunftsperspektiven aufzeigen können. Er berichtete von Kindern in den städtischen Armenvierteln afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer Länder. Von etwa 400 Millionen Kindern unter 15 Jahren, die statt zur Schule zu gehen für ihr Überleben arbeiten, ohne feste Mahlzeiten, ohne sauberes Trinkwasser, ohne Gesundheitsfürsorge, aber Gewalt und sexueller Ausbeutung ausgesetzt. Etliche Kinder schließen sich auf der Straße einer Bande an, die zum Familienersatz wird. Diese verlorene Generation hat beispielsweise der Misereor-Projektpartner Grupo Velba in Guatemala-Stadt im Blick. Mit einigen ausgedienten Bussen und Trucks – genannt „Burrita de la Paz“ – „Friedenseselchen“ – ziehen Krankenschwestern, eine Ärztin, Psychologen und Sozialarbeiter von Viertel zu Viertel. Das Team erreicht Kinder und Jugendliche, überzeugt sie vom Schulbesuch oder einer Berufsausbildung in einem der Zentren von Grupo Velba.
Auch bei uns sind Kinder Zukunft, deshalb sei es wichtig, dass man ihre Bedürfnisse in die Mitte stellt, führte der Referent aus.
Das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Bekämpfung von Armut, Hunger und Krankheit in der Welt ruft in dieser Fastenzeit dazu auf, insbesondere die Lebens¬bedingungen von Kindern und Jugendlichen in den Elendsvierteln der großen Städte in den Blick zu nehmen. Kinder und Jugendliche leiden darunter, kein sicheres Dach über dem Kopf zu haben. Genügend Essen und sauberes Trinkwasser fehlen. Dadurch sind sie besonders anfällig für Krankheiten. Die Behandlung durch einen Arzt oder Medikamente sind für die Armen oft unerschwinglich, ein Schulabschluss oder eine Berufsausbildung bleibt vielen Heranwachsenden verwehrt. Die Startchancen dieser Kinder ins Leben sind also von Beginn an schlecht. MISEROR steht mit seinen Partnern an der Seite der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die ihre Kraft und Kreativität dafür einsetzen, um sich selbst Perspektiven für ein Leben in Würde zu erarbeiten. Die Selbsthilfepotentiale der Menschen, die in den Armensiedlungen leben, werden ebenso erfahrbar wie die Möglichkeiten, wie wir hier in Deutschland die Menschen dort solidarisch unterstützen können. Das Schutzzentrum für Mädchen in Nairobi, die Friedensbusse in Guatemala-Stadt, die Anwaltschaft für die so genannten Käfigmenschen in Hongkong und das Programm für die Müllsammelkinder und ihre Familien in Kalkutta – all dies sind Projekte der Hoffnung, die zeigen, die Mut machen, sich für Gerechtigkeit und Menschenwürde einzusetzen.