Mit zwei Bussen startete am Montag der alljährliche Ausflug des Dekanates Frontenhausen-Pilsting, diesmal nach Augsburg. Die Fahrt ist ein immer wieder abwechslungs- und erfahrungsreiches Dankeschön der Pfarreien im Dekanat an die vielen haupt-und ehrenamtlichen Mitarbeiter, ohne die Kirche nicht möglich wäre.
In Augsburg angekommen, wurde ein gemeinsamer Gottesdienst mit festlicher Orgelbegleitung in der Moritzkirche und City-Seelsorge gefeiert. „Bleibt stehen und schaut zu, wie der Herr euch rettet“ – diesen Satz aus der Lesung vom Auszug der Israeliten aus Ägypten stellte Dekan Johann Ammer in den Mittelpunkt seiner Predigt. Gott vertrauen und Zeugnis abgeben über ihn, sich nicht scheuen, die eigene persönliche Rettungsgeschichte mit Gott anderen weiter zu erzählen. Und jeder einzelne in der Kirche, im Dekanat ist mit seinem Dienst wichtig, dafür möchte er auch seinen persönlichen Dank aussprechen.
Diakon Christian Wild von der City-Seelsorge Augsburg stellte nach dem Gottesdienst die Thomaskirche und die City-Seelsorge vor. Die Kirche, eigentlich 700 Jahre alt ist frei jeglicher Bemalung, nur an den Seitenwänden stehen 8 Heiligenstatuen. Sie allein überstanden die Kriegszerstörung der Kirche im Januar 1945. Was weiter auffällt: es fehlt im Innenraum ein ansonsten übliches großes Kruzifix, Botschaft an den Kirchenbesucher, dass Gott in Christus das Leid, den Schmerz erlebt hat, den auch Menschen manchmal erfahren müssen – siehe, ich bin deinen Leidensweg selbst gegangen. Mit einem schwunghafen lebensgroßen Christus Salvator im Altarraum will die Thomaskirche die andere Botschaft des Christseins vermitteln – siehe, das Leben nach dem Tod geht für dich mit deiner Auferstehung weiter.
Die City-Seelsorge besteht seit fast 13 Jahren, die Grundlage dafür bereits seit 25 Jahren. Obwohl es die Pfarrei Thomaskirche gibt, kommen sehr viele Gottesdienstbesucher aus anderen Pfarreien Augsburgs und Umgebung zur Messe, engagieren sich in den verschiedenen Ausschüssen. Neben der seelsorgerischen Betreuung steht das Gemeinschaftserlebnis der Gläubigen im Mittelpunkt. Die Wochendgottesdienste sind voll, auch die Werktagsgottesdienste sind gut besucht. Ein Teammitglied begrüßt die Besucher am Kircheneingang persönlich, viele gehen nach der Sonntagsmesse miteinander zum Essen,laden dazu auch Alleinstehende ein, vor allem, wenn diese Aussprache, Zuhören benötigen. Es werden neuen Formen der Liturgie im Rahmen der Möglichkeiten versucht, Kunstausstellungen in christlichen Thematiken durchgeführt.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Zeughausstube fanden die Stadtführungen statt, wobei Fuggergebäude, Baulichkeiten entlang der Fußgängerzone, St.Anna-Kirche und Dom im Mittelpunkt standen. Die St.Anna-Kirche, ein ehemaliges Karmelitenkloster und nun evangelische Hauptkirche der Stadt, beherbegt die Grablege Jakob Fuggers, des zu seiner Zeit wohl reichsten Mannes der Welt. Diese Grablege ist im katholischen Teil der Kirche, auch Sinnbild für das Nebeneinander der katholischen und evangelischen Glaubenslehre in der Stadt durch die Jahrhunderte.
Der Dom zu Augsburg steht, wie auch das Umfeld der Kirche, im Norden der Altstadt auf den Resten römischer Wohnbebauung. Augsburg war als Augusta Vindelicum zur Römerzeit die Hauptstadt Raetiens, heute ist sie die viertgrößte Stadt in Bayern und Sitz der Regierung von Schwaben. Der Dom weist verschiedene Bauzeiten auf, im Westen den alten ottonischen Bau mit unverputztem Mauerwerk und zwei Türmen, im Osten den mächtigen, weiß verputzten gotischen Chor mit bedeutenden Figurenportalen im Süden und Norden. In der Barockzeit baute man an der nördlichen und südlichen Lanhausseite vier Kapellen an, die gotische Innenausgesaltung wurde barockisiert; von diesen vier angebauten vier Kapellen hat sich nur die Marienkapelle erhalten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Innenraum des Domes regotisiert. Der damalige Bischof erwarb in jener Zeit unter mehreren spätgotischen Altären anderer Kirchen auch den berühmten, 1493 entstandenen Weingartner Altar von der Hand Hnas Holbeins des Älteren.
Nach der zweistündigen Führung fand sich noch Gelegenheit, an diesem Sommertag ein kühlendes Eis oder Getränk in einem Café in der Fußgängerzone rund um das Rathaus zu sich zu nehmen, aus dessem Turm um 17 Uhr zur Freude der Platzbesucher ein melidiöses Glockenspiel erklang. So erfrischt und gestärkt trat die Dekanatsreisegrupppe wieder den Heimweg an.